pro-A-kids

Demokratie braucht Bildung!

Projekt: „African Kids“ heißt
unsere Initiative zur Förderung von
Bildungseinrichtungen in Kenia.

2 Klassenzimmer für die Vorschule in Timau

Kategorie: Spendenverwendung - Apr 22nd, 21

Relativ unerwartet – ein Vierteljahr nach Abschluss unseres letzten Bauprojektes – erreichte uns ein dringender Hilferuf aus der Hauptschule in Timau. Das einzige Klassenzimmer für die dortige Vorschule platzt mit 103 Kindern aus allen Nähten! In unserem Hauptprojekt, der “dörflichen Außenstellen-Vorschule Kongoni” teilen sich je 40 Kinder derselben Klassenstufe ein Klassenzimmer mit ihrer Lehrerin, im Hauptort Timau sind es über 100 aus zwei unterschiedlichen Klassenstufen mit unterschiedlichem Lehrplan, ebenfalls mit zwei Lehrerinnen. Hier können Sie den Brief von Lehrerin Losaline selbst lesen – im Original in Englisch und anschließend die deutsche Übersetzung.

Der staatliche Lehrplan zieht seit Jahren drastisch an, man will unbedingt an westliche Standards anknüpfen. Die finanziellen Möglichkeiten bleiben weit zurück. Schon in der Vorschule beginnen die Tests (die übrigens von den Eltern bezahlt werden müssen), und die Kinder werden durchnummeriert – je nach Punktezahl. Wessen Eltern kein Geld für die Tests haben, muss sich derweil die Zeit im Pausenhof vertreiben – unbeaufsichtigt. Vom Ranking hängt ab, welche Anschlussschule man besuchen kann, und ob man dort einen Freiplatz bekommt. Oft weit vom Heimatort entfernt, es fallen wieder Fahrtkosten und Unterbringungskosten an.

Staatliche Regierungsgelder werden ohne Zweckbindung an die Landkreise verteilt und müssen dort für Straßenbau, Wasserversorgung, Gesundheitseinrichtungen, Schulgebäude und Ausbildungsstipendien reichen. Das Grundprinzip hierfür lautet: zuerst die Starken fördern, damit diese später, wenn sie etwas erreicht haben, auch die Schwachen mittragen.

Kindergarten/Vorschule in Afrika vereint alles: Schlafmöglichkeit für Kinder aus Alkoholikerhaushalten, Zuwendung für Mädchen und Jungs mit Gewalt- und Vernachlässigkeitshintergrund, aber auch hochgeschraubte Erwartungen vieler Eltern. Nach dem Motto “viel hilft viel” wird an der Menge der Hausaufgaben der Lernerfolg der Jüngsten bemessen und erwartet, dass das eigene Kind nach zwei Monaten Vorschule Lesen, Schreiben und Rechnen kann. Und damit einen vorderen Platz im Schulranking erreicht. Und damit einen gutbezahlten Job – der den Eltern nach all den Mühen irgendwann ein erträgliches Auskommen und das Ende der immerwährenden Sorgen garantiert.

Die Tatkraft und Herzenswärme der Erzieherinnen und Mitarbeiter, die wir bei unseren Besuchen vor Ort immer wieder neu erleben dürfen, ist fast ein Wunder. Und verdient unsere Unterstützung. Letzlich profitieren ja auch wir von der billigen Arbeitskraft im Globalen Süden. Und auch hier lautet das Grundprinzip: wer genug hat ist aufgefordert, die Schwächeren mitzutragen.

Die geplante Bausumme für die beiden Klassenräume beträgt 15.000 EUR. Die Hälfte davon kann aus Vereinsrücklagen finanziert werden, die fehlenden 7.500 EUR müssen wir durch Spendengelder einwerben. Den aktuellen Finanzierungsstand können Sie der Grafik entnehmen.