pro-A-kids

Demokratie braucht Bildung!

Projekt: „African Kids“ heißt
unsere Initiative zur Förderung von
Bildungseinrichtungen in Kenia.

Lagebericht zur Wasserversorgung in Kongoni und Umgebung

Staubereich der Wasserentnahmestelle am Ngusishi-River – bis hierher verläuft der Fluss oberirdisch und nimmt alle Einträge aus Siedlungsgebieten und landwirtschaftlicher Nutzung auf

Wasser als knappes Gut ist einem intensiven Wettbewerb und einem Konflikt zwischen Wassernutzergemeinschaften und Bewässerungsnutzern ausgesetzt. Die Verteilung des Wassers ist ein häufiger Streitpunkt und kann durch mächtige und berechtigte Interessen untergraben werden. Das macht Entscheidungsfindungsprozesse der Wassernutzervereinigungen eines Einzugsgebietes oft langsam.

In vielen Teilen des Landes gibt es keine klare Strategie zur Bewältigung der Wasserkrise und der Wasserqualität. Dies zeigt sich in der ständigen Berichterstattung in den Medien über Wasserverschmutzungen, in besorgniserregenden Bildern von Kindern und Frauen, die schmutziges Wasser für den Hausgebrauch holen, in schlechten Methoden der Wasserspeicherung in Dämmen oder sogar in recycelten Behältern für landwirtschaftliche und industrielle Chemikalien.

Jede Verteilerstelle ist mit 3 Vorhängeschlössern gesichert und kann nur von jeweils drei Verantwortlichen des betreffenden Zweckverbandes gemeinsam geöffnet werden

Das Mandat der betroffenen Nationalen Umweltmanagementbehörde (NEMA, gegründet 1999) ist in vielen Teilen des Landes noch nicht zu spüren. Die wachsende Bevölkerung, die Abwanderung von ländlichen zu städtischen Gebieten, die schlechte Abwasserinfrastruktur, die Abwasserentsorgung durch die Industrie und das begrenzte Wissen über die Umweltverschmutzung belasten die Gesundheit der Menschen langsam aber unaufhaltsam.

Dürren zeigen keine Gnade, diese wertvolle Ressource zu schonen. Dies kann unter anderem auf den Klimawandel, die Waldzerstörung, den schlechten Schutz von Einzugsgebieten und den Eingriff in die Waldreservate zurückgeführt werden. Um es auf den Punkt zu bringen: die Wasserkrise ist real und für die Menschen tödlich.

Besonders in den beiden Trockenzeiten im März und September liegt der Verbrauch deutlich über dem Niederschlag. 2019 trat dieser Effekt aufgrund des El Nino Phänomens nur im März auf

Die Verantwortlichen unseres Projekts hatten bereits zahlreiche Treffen zu diesem Thema, die zu verschiedenen Besuchen im Wasserbüro in Timau, zur Wasserentnahmestelle und auch in benachbarte Großfarmen führten, um mehr über die Bedingungen dieser erneuerbaren Ressource zu erfahren. Dabei wollen wir in Erfahrung bringen, wie der steigende Wasserverbrauch durch ein möglichst effektives Management bewältigt werden kann.

Eine der Lösungsansätze besteht unter anderem darin, so viel Wasser wie möglich aus Regenfällen zu gewinnen und zu bevorraten. Dies würde eine konstante Versorgung während der Trockenperioden aufrechterhalten und dazu beitragen, die Kosten für den Kauf von Wasser zu senken. Bei richtiger Anwendung im Gemüsegarten (Einsatz moderner Tröpfchenbewässerung) könnte die Schule das vorhandene Wasser besser nutzen und die Dorfgemeinschaft könnte dabei lernen, diese Methode auch in ihren eigenen Gehöften einzusetzen.

Probenahme in der Schulküche zur Feststellung der tatsächlichen aktuellen Wasserqualität als Grundlage der weiteren Bauplanungen

Das gespeicherte Regenwasser könnte dazu beitragen, die Wasserknappheit in der Trockenzeit mit niedrigem und unregelmäßigem Zufluss aus der Entnahmestelle zu verringern, wie in der Vergangenheit beobachtet wurde. Seit 2015 misst unsere Gärtnerin täglich die Niederschlagsmenge und im Januar 2019 wurde eine Wasseruhr installiert, auch diese wird täglich abgelesen und dokumentiert, um den Wasserverbrauch zu ermitteln.

Im Vorfeld der geplanten Baumaßnahmen konnten wir einen Mitarbeiter des örtlichen Krankenhauses dazu bewegen, Wasserproben in unserer Einrichtung zu nehmen und nach Nairobi zu bringen, um die Belastung des Wassers mit Bakterien und Schwermetallen zu analysieren. Dies würde dazu beitragen, gefährliche Methoden und deren mögliche Auswirkungen im Umgang mit Wasser offenzulegen und hierfür die rote Karte zu zeigen und langfristig ein öffentliches Bewusstsein hierfür zu schaffen.

Dezember 2019

Francis Wambugu, Project Manager Timau