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Demokratie braucht Bildung!

Projekt: „African Kids“ heißt
unsere Initiative zur Förderung von
Bildungseinrichtungen in Kenia.

Neues Arbeitsfeld: Mädchentreff in Timau

Kategorie: Spendenverwendung - Dez 1st, 13

Patricia ist selbst im Armenviertel von Timau/Kenia großgeworden und kennt die täglichen Probleme der jungen Mädchen aus eigener Erfahrung: Nahrungsmittelknappheit, kaum Geld für die nötigsten Anschaffungen, keinerlei Ausbildungsmöglichkeit, Drogen, Prostitution und Kriminalität. Sie hat es trotzdem geschafft, sich irgendwie durchzuschlagen und kümmert sich immer wieder so gut es geht um jüngere Mädchen in ihrer Nachbarschaft. Wir lernten sie im Juni 2013 kennen, damals suchte sie verzweifelt nach irgendjemand, der die Transportkosten  eines jungen Mädchens zum Arzt übernehmen könnte. Ihr selbstloser Einsatz hat uns genauso beeindruckt wie ihre zupackende und pragmatische Art, das Mögliche und Not-Wendige zu tun, ohne sich dabei in der Hoffnungslosigkeit der Verhältnisse zu verlieren.

Während des Projektbesuches im Herbst desselben Jahres nahm Elke Bär an einem Treffen aller im Distrikt tätigen NGO teil. Dabei stellte sich heraus, dass sich eigentlich niemand um diese Mädchen kümmert, obwohl das Problem allgemein bekannt ist. Die personellen und finanziellen Ressourcen sind einfach nicht ausreichend. Nach einigem Zögern entschieden wir uns nun doch, mit der jungen Frau Kontakt aufzunehmen und auszuloten, welche Unterstützung dieser Arbeit denn vorstellbar sei. Von da an entwickelte sich die Idee fast täglich. Patricia stellte eine Fläche ihres Gartengrundstückes zur Verfügung und errichtete im November 2013 mit Geldern unseres Vereines eine einfache Holzhütte, die als Jugendtreff und Anlaufstelle für Notfälle aller Art gedacht ist.

Da die meisten Mädchen noch schulpflichtig sind, finden die Gruppenstunden vorerst am Samstagnachmittag statt. Ein erster Kontakt zur Lernhütte in Timau wurde bereits geknüpft in der Hoffnung, die ein oder andere Schulabbrecherin wieder zum Schulbesuch zu motivieren. Oft liegt es ganz einfach auch an den Prüfungsgebühren, die von den Mädchen nicht aufgebracht werden können.

Jetzt geht es darum, Patricias Arbeit rechtlich und finanziell abzusichern und damit auf eine einfache, aber solide Basis zu stellen. Wer mit Kinderprostitution zu tun hat ist schnell angreifbar, umso wichtiger sind deshalb eine Grundausbildung und ein anerkanntes Zertifikat. Dankenswerterweise übernahm der Arbeitskreis 3. Welt in Bayreuth die Finanzierung dieses Grundkurses. Nun geht es im nächsten Schritt um die Einbindung dieser Arbeit in die lokalen Gegebenheiten, die Finanzierung der „Streetworkerin“ Patricia und ein Budget zur Versorgung der Mädchen mit hygienischem Grundbedarf und Kosten für medizinische Vorsorge und Notfallmaßnahmen.

Auch so einfache Dinge wie ein Ball, ein paar Perlen, um sich selbst eine Kette herzustellen, oder ein paar Malstifte tun schon viel Gutes und machen die Mädchen weniger anfällig für undurchschaubare Versprechungen und daran angeknüpfte Erwartungen älterer Männer.

Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle die Tatsache, dass das neue Arbeitsfeld nicht bei allen unseren Projektpartnern auf volle Zustimmung fällt. Die Vorstellungen von „anständig“ und „unanständig“ sind teilweise sehr eng verglichen mit unseren modernen westlichen Standards. Zum Glück gibt es aber auch im ländlichen Timau genug aufgeklärte Zeitgenossen die einsehen, dass „Überleben“ vor „Anstand“ rangiert.

Für uns als Verein bedeutet dies aber auch, auf solche Empfindungen Rücksicht zu nehmen und dafür zu sorgen, dass das neue Arbeitsfeld nicht zu Lasten der bisher von uns unterstützten Einrichtungen geht. Dafür brauchen wir Ihre Mithilfe!! Wenn Sie besonders die Mädchenarbeit unterstützen möchten vermerken Sie bei Spenden bitte „Mädchentreff“ auf dem Überweisungsträger. Wer sich zu einer monatlichen Unterstützung entschließen kann findet das Formular zum Ausfüllen und Zurücksenden hier.