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Projekt: „African Kids“ heißt
unsere Initiative zur Förderung von
Bildungseinrichtungen in Kenia.

Ferienprogramm in Kindergarten Kongoni

Kategorie: Kongoni, Spendenverwendung - Aug 31st, 13

Als Corinne, Luisa und Sina vor gut einem Jahr ihr Praktikum während der kenianischen Ferien ableisten wollten, entstand die Idee eines Ferienprogrammes im Kindergarten. Ansonsten hätten die Praktikanten nur das leere Unterrichtsgebäude besichtigen können und das war schließlich nicht das Ziel ihrer langen Reise. Das Ergebnis war so überzeugend, dass das zusätzliche Angebot seitdem zur festen Einrichtung wurde. Besonders unser kenianischer  Projektmanager weist immer wieder mit Nachdruck darauf hin, wie wichtig ein nahrhaftes Mittagessen auch in den Ferien ist.  Aber auch  die Eltern sind froh über die dauerhafte Versorgung ihrer Kinder, entlastet doch jede Mahlzeit das knappe Haushaltsbudget. Die Mitarbeiter sind ebenfalls dankbar über das zusätzliche Einkommen, da bei den niedrigen lokalen Löhnen jeder Zusatzverdienst höchst willkommen ist.

In diesem Sommer gab es eine Besonderheit: das Ferienprogram wurde von der Nachhilfelehrerin Jane Sampson – die normalerweise den Unterricht in der Lernhütte in Timau gibt – und einer Schülerin der Oberschule Timau durchgeführt. Näheres dazu werde ich im nächsten Bericht ausführen.

Wir als Verein schätzen besonders die Möglichkeit, in den Ferien zusätzlich zum strengen Lehrplan auch einmal etwas Kreativität und Spielerisches in den Kindergartenalltag integrieren zu können. Obwohl beides ebenfalls im offiziellen Lehrplan vorgesehen ist, kommt es im normalen Unterrichtsalltag oft zu kurz. Zu hoch ist meist der Erwartungsdruck der Eltern, müssen ihre Kinder doch die Aufnahmeprüfung für die Grundschule bestehen und dafür bereits Lesen, Schreiben und Rechnen beherrschen. Die Prüfungen werden zudem vorwiegend in Englisch gestellt, obwohl für einige Kinder in den ländlichen Gebieten sogar die Landessprache Kiswahili noch eine Fremdsprache darstellt, da zuhause eine der 40 verschiedenen Stammessprachen gesprochen wird. Für mich ist es immer wieder bewegend zu sehen, wie sehr sich die Mütter freuen, wenn ihre Kinder mit den ersten englischen Hausaufgaben heimkommen – helfen können sie dabei aber meist nicht – nicht mal bei den Kleinsten. Dennoch sind wir uns mit unseren kenianischen Projektpartnern einig, dass für Kleinkinder „viel hilft viel“ nicht die Lösung sein kann, da die Konzentrationsfähigkeit in diesem Alter oft enge Grenzen setzt und etwas Bewegung und Spielpausen keine Zeiträuber sind, sondern viel mehr notwendig um die kognitiven Fähigkeiten zu fördern. Gerade das zusätzliche Ferienprogramm eröffnet hier Chancen, die Eltern und auch manche Erzieher langsam an moderne wissenschaftliche Erkenntnisse heranzuführen. Dies wird zwar auch in kenianischen Erzieherausbildungen gelehrt – aber kaum in die Praxis umgesetzt.

Zum Abschied organisierte Francis Wambugu noch eine kleine Abschiedsparty mit Saft und Kuchen. Wer je an so einer Feier teilgenommen hat wird es kaum vergessen. Natürlich ist es immer wieder schön, in die glänzenden Kinderaugen zu sehen, wenn sie zufrieden das ungewohnte Gebäck „mampfen“  und sich am süßen Saft erfreuen. Noch schöner ist für mich aber die Befriedigung der Mitarbeiter mitzuerleben, die all die guten Sachen ausgeben dürfen – dabei kann man wirklich die Freude am Geben lernen. Ich wäre gerne dabei gewesen!